Selbstfahrender Shuttlebus in Gera in Betrieb
Pressemitteilung
Siegesmund: „So erproben wir die nachhaltige Mobilität der Zukunft“
Gera, 14. Dezember 2020 Ab heute startet in Gera offiziell der Linienbetrieb für den automatisierten E-Kleinbus EMMA (elektrisch mobil markant automatisiert). Das Thüringer Umweltministerium fördert das Projekt mit 80.000 Euro – eine weitere Investition in die Bewerbung Geras als Außenstelle für das „Zentrum Mobilität der Zukunft“ des Bundesverkehrsministeriums.
Dazu erklärt Umweltministerin Anja Siegesmund: „Gera zeigt, wie es geht: Eine saubere und digital vernetzte Mobilität der Zukunft. Deshalb treiben wir auch mit EMMA die Bewerbung für eine Außenstelle eines deutschen Mobilitätszentrums weiter voran. Denn in Gera lässt sich besonders gut autonomes Fahren und Digitalisierung mit sauberer Mobilität in Stadt und Land vernetzen. Schon im Januar werde ich dazu mit dem Bundesverkehrsministerium weitere Gespräche führen.“
Initiiert wurde EMMA mit einem Anschub von 30.000 Euro durch die TAG Wohnen und die Geraer Fahrschule Fischer Academy GmbH. Mit dem Shuttle können Anwohner und Interessierte bis voraussichtlich zum 16. Februar kostenfrei fahren. EMMA fährt mit 15 km/ h vom REWE-Parkplatz an der Zeulsdorfer Straße eine Runde durch den Stadtteil Lusan. Für die 2,2 km braucht es rund 18 Minuten. Vier Personen können Platz nehmen, in Nicht-Corona-Zeiten wären es sieben. EMMA kommt ohne Fahrer aus, hat derzeit jedoch immer einen Begleiter an Bord.
Für die Stadt Gera ist das Projekt eine besondere Innovation. „Sicherer, unabhängiger, nachhaltiger – Selbstfahrende Elektrofahrzeuge sollen in Zukunft den Stadtverkehr verbessern und im Alltag helfen: So kann Unterstützung für kurze, aber für ältere Menschen beschwerliche Strecken gegeben werden, Arbeits- oder Heimwege in der Nacht erleichtert und individuelle Fahrten deutlich effektiver geplant werden. Automatisiertes Fahren stellt einen enormen Mehrwert für alle Generationen dar und hat nachhaltigen Einfluss auf das gesellschaftliche Leben in Gera in besonderem Maße.“ sagt der Geraer Oberbürgermeister Julian Vonarb.
Claudia Hoyer, Vorstand TAG Immobilien AG freut sich über den Beginn des Linienbetriebs und sagt: „In unserem Wohnquartier in Gera-Lusan können wir ein wahres Zukunftsprojekt starten. Als Wohnungsunternehmen sehen wir uns heute nicht mehr nur als reiner Vermieter von Wohnungen. Durch gesellschaftliche Trends und veränderte Bedürfnisse werden wir in unseren Quartieren zum Lebensdienstleister, denn wohnen hört nicht an der Haustür auf. Gemeinschaftsprojekte wie dieses erhöhen für viele Menschen die Lebensqualität und ermöglichen etwa älteren Menschen lange in ihrem Viertel zu Hause zu sein.“
Die Nutzerinnen und Nutzer können mit einer Umfrage zu dem Forschungsprojekt beitragen. Die Ergebnisse werden großen Einfluss auf weitere Pläne zur digitalen Mobilität in Gera haben. Die Koordination liegt bei der Dualen Hochschule Gera-Eisenach, den Linienbetrieb regeln die GVB Verkehrs- und Betriebsgesellschaft Gera mbH. Nach Auswertung der Ergebnisse wird im April über eine Fortführung entschieden.
Bis Mitte Februar ist der Bus werktags von 8 bis 17:30 Uhr unterwegs mit einer Unterbrechung über die Weihnachtszeit. Die Duale Hochschule Gera-Eisenach befragt außerdem Bewohner zum Fahrerlebnis, den Verkehrsempfinden und ihrem Interesse an dem neuen Mobilitätsangebot.
Weitere Projektpartner
• Energieversorgung Gera GmbH für Strom und Infrastruktur
• NutsOne GmbH als Experten für automatisierte Shuttles
• KFZ-Werkstatt Sven Junge GmbH für den Transport
• Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) für wissenschaftl. Unterstützung
• GVB Verkehrs- und Betriebsgesellschaft Gera mbH
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Elektrisch. Mobil. Markant. Automatisiert. EMMA wurde der selbstfahrende Kleinbus getauft, der zwei Monate testweise durch Gera-Lusan fährt. Das von Fischer Academy und TAG Wohnen angestoßene Projekt wird vom Thüringer Umweltministerium gefördert. © Thomas Müller