Neues aus Schönwalde:
Begleiten Sie uns auf unsere Baustelle in Greifswald.
Bald können Sie hier wieder einziehen.
In den 1970er Jahren wurden in Schönwalde II viele bezahlbare Wohnungen gebaut und Greifswalds zweitgrößter Stadtteil entstand. Heute sind viele der Plattenbauten liebevoll saniert. Wir haben Anfang des Jahres mit der energetischen Sanierung eines der letzten unsanierten Wohnhäuser begonnen, dem 1979 errichteten “Schwesternwohnheim”.
Nach der Komplettsanierung können hier in 128 barrierearme Wohnungen wieder Menschen einziehen – junge und ältere Greifswalder, Zugezogene, Studierende, Azubis, Senioren, Familien, Pärchen und Singles. Aus kleinen, schlecht geschnittenen 1-Raum-Wohnungen werden neue Wohnungen mit ein bis vier großzügig geschnittenen Zimmern.
Die Wohnungen werden 27 bis 98 Quadratmeter groß sein und ganz unterschiedliche, zeitgemäße und praktische Schnitte haben. Vermietungsstart ist im Sommer 2025.
So läuft's beim großen Sanierungsprojekt.
Die Sanierungsarbeiten in der Makarenkostraße 33a bis 35b haben Ende 2023 begonnen und sollen bis Juni 2025 dauern. Nacheinander werden die Hausaufgänge grundsaniert. Dabei gibt es viel zu tun.
Bei der Baustelleneinrichtung, dem Schneiden von Aufzugsschächten oder beim Anbau neuer Balkone, Sven Medenwald ist oft dabei, wenn das große Mehrfamilienhaus in Plattenbauweise einmal komplett auf den Kopf gestellt wird.
Wir haben unseren Projektleiter von der Zentralen Technik gebeten, uns über die Vorgänge bei unserem großen Greifswalder Sanierungsprojekt auf dem Laufenden zu halten.
Hier ensteht ein Wohnhaus für alle Generationen.
Alle Wohnungen sind barrierearm, 18 Zwei-Raum-Wohnungen sind barrierefrei. Die Häuser sind ohne Treppen erreichbar, also auch für Rollstuhlfahrer geeignet. In jedem der sechs Aufgänge wird ein Aufzug eingebaut. Die Wohnungsgrundrisse werden völlig neu konzipiert, so genannte gefangene Räume, die nur über andere Räume erreichbar waren, wird es nicht mehr geben. Praktisch geschnittene Wohnungen sollen den Bedürfnissen jüngerer und älterer Menschen gerecht werden.
Die energetische Sanierung ist wichtig fürs Klima.
Das Haus erhält aber nicht nur komplett neue Wohnungen und ein neues Aussehen, auch unter dem Aspekt der ökologischen Nachhaltigkeit wird der Plattenbau auf den neuesten Stand gebracht. Die energetische Sanierung erfolgt nach KfW-70-Standard. Dazu werden ein Wärmedämmverbundsystem, auch als WDVS bekannt, aufgebracht, eine moderne Heizungsanlage installiert und neue Fenster eingebaut.
Fragen an unseren Techniker
Die Sanierung der alten Loggien und Balkone ist in vollem Gange.
Wie viele Loggien werden saniert und was wird gemacht? Wir sanieren alle 66 Bestandsloggien. Jede Loggia bekommt eine neue Brüstung und eine hochwertige Fußbodenbeschichtung. Am wichtigsten ist jedoch der barrierearme Zugang.
Künftig haben alle einen Balkon oder eine Loggia, richtig? Ja, die Balkone und Loggien sind auf alle Etagen verteilt, das gab es bisher nicht. Zwölf Wohnungen bekommen sogar einen Doppelbalkon.
Was ist der aktuelle Stand? Die alten Brüstungen wurden abgebrochen, das war ein ordentliches Stück Arbeit für die Bausausführenden. Die neuen Balkone werden voraussichtlich im Winter montiert.
In einigen Wohnungen wurden bereits die neuen Fenster eingebaut.
Um welchen Typ Fenster handelt es sich dabei?
Das Hauptaugenmerk lag auf der Dämmung. Es werden hochgedämmte dreifachverglaste Fenster mit einem Uw-Wert von mindestens 0,87 W/m²K eingebaut. Aufgrund der Dreifachverglasung ist auch eine hohe Schalldämmung gegeben.
Die Schächte für die Aufzüge sind fast fertig.
Wie viele Aufzüge werden eingebaut? Das Wohnhaus in der Makarenko Straße 33 bis 35 bekommt sechs Aufzüge.
Wie entsteht so ein Aufzugsschacht? Mit einem großen Betonbohrer wurden die Betondecken erst vorgebohrt und dann die Aufzugsöffnungen herausgeschnitten, ähnlich wie bei einer neuen Küchenarbeitsplatte. Erst wurden die Eckpunkte gebohrt und dann die Öffnung mit einer großen Kreissäge herausgeschnitten, das Sägeblatt hatte einen Meter Durchmesser.
Gab es Herausforderungen? Das war alles nach Plan, wir mussten keine zusätzlichen Abstützmaßnahmen durchführen, aber eine neue Gründung musste her, zur Aufnahme der Lasten aus dem neuen Aufzugsschacht.
Wie entsteht so ein Aufzugsschacht?
Mit einem großen Betonbohrer wurden die Schächte erst vorgebohrt und dann herausgeschnitten. Das läuft so ähnlich wie bei einer neuen Küchenarbeitsplatte ab. Zuerst werden die Eckpunkte gebohrt und dann wird die Öffnung mit einer großen Kreissäge herausgeschnitten. Der Unterschied besteht darin, dass das Sägeblatt in diesem Fall einen Durchmesser von einem Meter hat.
Das Dach hat neue Brandwände bekommen.
Was war wichtig bei der Dachsanierung?
Die alte Brandwand war nicht hoch genug und musste gemäß Brandschutzkonzept erhöht werden. Diese muss mindestens 30 Zentimeter über der Dachfläche sein und einen Gebäudeteil vom anderen trennen, damit sich im Brandfall das Feuer nicht ausweitet. Das ist bei langen Gebäuden besonders wichtig.
Winterbaustelle: Fortschritt wird außen sichtbar
Im Winter übernimmt das Wetter immer ein wenig die Regie auf der Baustelle. Die Witterung entscheidet darüber, welche Arbeiten Vorrang haben und wie die Arbeiten vorankommen – vor allem außen am Gebäude. Doch wir haben unser "Drehbuch" gut geplant. Ein erneuter Blick mit Sven Medenwald auf die Baustelle zeigt, wie wir vorankommen.
Wann kann man denn was sehen?
Am gesamten Wohngebäude ist das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) bereits angearbeitet und die neuen Fenster und Balkontüren sind auch schon überall eingebaut, wie man auf dem Foto gut sehen kann.
Nun sind die Außenfensterbänke an der Reihe. Zudem haben wir die sogenannten Konsolen, mit denen die Balkons am Gebäude befestigt werden, angebaut.
Wer sehen möchte, wie die Balkone angebaut werden, muss noch etwas Geduld haben.
Jetzt wird erst einmal verputzt ...
Im nächsten Schritt wird die Fassade mit einem Armierungsputz mit eingebettetem Armierungsgewebe beschichtet. Darauf folgt der Fassadenputz, der mit einem Fassadenanstrich versehen wird. Und wenn das Wetter mitspielt, wird noch vor Weihnachten dieses Jahres ein Teil des Gebäudes gestrichen.
Dann kann das Gerüst in diesem Bereich abgebaut werden und wir haben nicht nur mehr Baufreiheit, wir verhindern auch, dass die schöne neue Fassade im Winter bei Regen, Schnee oder stürmischem Wind durch Baustaub/Schmutz auf dem Gerüst verschmutzt wird.
Buddeln für den Klimaschutz
Was ist bei den Anschlüssen für Wasser und Wärme jetzt anders?
Ganz oben auf der Aufgabenliste steht die Versorgung mit Trinkwasser und Fernwärme. Dafür haben wir von der gegenüberliegenden Seite der Makarenkostraße neue Anschlüsse gelegt. Die Rohre verlaufen jetzt unter der Straße. Bei den umfangreichen Erdarbeiten mussten wir viel buddeln.
Dafür sind die Leitungen jetzt viel kürzer als früher, als der Zugang noch über das Nachbargebäude erfolgte. Neben deutlich geringeren Wärmeverlusten sind wir bei Reparaturen oder Havarien nicht mehr auf den Nachbareigentümer angewiesen, sondern hängen direkt am Netz der Stadtwerke Greifswald.
Wo liegen denn die Versorgungsleitungen?
Bei einigen Gebäuden verläuft unter dem Erdgeschoss ein weiteres Geschoss, dass sich über die gesamte Gebäudelänge und -breite zieht. Dieses Geschoss ist meist nicht sehr hoch, bei unserem Sanierungsobjekt gerade einmal einen Meter. Über eine Luke kommen die Installateure hinein und verlegen die Leitungen.
In diesem sogenannten Installationsgeschoss liegen Fernwärme, Trink- und Abwasser, Regenentwässerung und Elektroleitungen.
Für die Fernwärme werden zudem, wie auf dem Bild zu sehen, in drei Hausaufgängen zusätzliche Unterstationen errichtet.
Wie werden denn tatsächlich aus den kleinen Wohnungen große Wohnungen?
Damit es wie geplant nach der Komplettsanierung nicht mehr kleine, enge Ein-Raum-Wohnungen gibt, sondern verschiedene Wohnungstypen, müssen wir Wände durchbrechen, neue Türöffnungen und Durchgänge schaffen.
Bevor wir dafür mit den Schneidearbeiten beginnen können, müssen alle Geschossen in diesen Bereichen ordentlich abgestützt werden. Erst dann können wir mit einem Betonschneider oder einer Betonsäge die Öffnungen ausschneiden.
In die neuen Öffnungen wird ein Stahlrahmen eingesetzt, die provisorischen Stützen werden entfernt und der Stahlrahmen wird verkleidet und an die Wand angepasst.
...und wieso erfordern die barrierearmen Bäder so viel Planung?
Bei der Umsetzung der Bäder in den barrierefreien Wohnungen entsteht der größte technische – und finanzielle – Aufwand. Denn in den Geschossen unter diesen Wohnungen, die sich über jede der sechs Etagen verteilen, hängen wir die Decken ab, damit die Duschen barrierefrei ausgeführt werden können. Dabei geht es nicht nur um Wasser und Strom, sondern auch um den Brandschutz in der zusätzlichen Trockenbaudecke. Und dafür mussten wir gut planen.
Wie geht's weiter?
Anfang nächsten Jahres soll eine Musterwohnung fertig sein. Zudem wird voraussichtlich im Februar 2025 mit der Balkonmontage begonnen. Wir halten Sie auf dem Laufenden, was in den nächsten Monaten bis zur Fertigstellung passiert. In regelmäßigem Austausch mit unserem Projektleiter und der bauausführenden Firma Goldbeck erfahren wir den aktuellen Stand.
Sanierung des alten Schwesternwohnheims in der Galerie ansehen:
Hier gibt es von 27 bis 128 Quadratmetern bald schöne Wohnungen für alle - vom Single bis zur Familie.